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Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung in den Betrieb zu integrieren, gehört zum Konzept der SCHEER Heizsysteme und Produktionstechnik GmbH in Wöhrden (Kreis Dithmarschen). 20 Mitarbeiter werden in dem innovativen Betrieb beschäftigt – sieben davon mit Handicap. Viele von ihnen waren vorher arbeitslos. Auch Mitarbeiter über 50 sind bei SCHEER keine Seltenheit.

„Wir brachen das Wissen und die Erfahrung der älteren Generation“, erklärt Geschäftsführerin Nicole Schroeter (30). Für das soziale Engagement ist das kleine Unternehmen von der Initiative „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden.

Unterschiede zwischen den Mitarbeitern werden bei SCHEER nicht gemacht. Leistung, so die Geschäftsführerin, müssten alle bringen, denn es geht um Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Probleme gibt es damit nicht. Im Gegenteil: „Man merkt, dass die Mitarbeiter sehr stolz sind, hier eine vollwertige Arbeit ausführen zu können“, berichtet Schroeter. Selbst die Ausbildung eines schwerbehinderten Mitarbeiters zum Mechatroniker funktionierte reibungslos.

Mitte 2004 übernahm ein privater Investor aus der Insolvenz die 1953 in Wöhrden gegründete SCHEER Heiztechnik GmbH. Nicole Schroeter wurde als Geschäftsführerin berufen, um das Unternehmen in die Gewinnzone zu bringen. Die neue SCHEER Heizsysteme & Produktionstechnik GmbH wurde gegründet und ging als Integrationsunternehmen an den Markt.

Inzwischen ist die Firma in ruhige Gewässer gesteuert. „Seit 2006 erzielen wir mit unseren Produkten einen guten Umsatz“, sagt Schroeter. Zugpferd ist die Blautherm Duo-Brenner-Technologie. Das Besondere dieses Ölbrenners die „Blaue Flamme“, die aufgrund der extremen Temperatur von rund 1.450 Grad eine vollständige und vor allem spontane Vergasung des Brennstoffs erreicht. Dies erhöht den Wirkungsgrad und verringert den Ausstoß von Schadstoffen. Hinzu kommen zwei Wärmetaucher, die mit einer sogenannten Brennwerttechnologie die Abwärme der Abgase besser nutzen und so den Energieverbrauch noch weiter reduzieren. Öleinsparungen von bis zu 20 Prozent gegenüber konventionellen Lösungen seien möglich.

Stolz sind die Geschäftsführerin und Bernd Meyer, Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung, auf das jüngste Produkt. „Wir haben den weltweit kleinsten Kessen entwickelt“, erklärte der Abteilungsleiter. Mit einer Leistung von sechs Kilowatt soll er vor allem dort eingesetzt werden, wo Kompaktbauweise wichtig ist – wie auf Yachten.

Genau wie seine großen Brüder soll der 35 mal 35 mal 21 Zentimeter kleine Kessel klimaschonend arbeiten und kaum Schadstoffe in die Umwelt pusten. „Wir haben dafür Präzisionsdrehteile entwickelt, die auf ein Hundertstel genau sind“, so Meyer. Eine spezielle Mischeinrichtung setzt Öl und Luft in ein optimales Verhältnis.

Im Sommer soll die Innovation auf den Markt kommen. Interesse gebe es weltweit, so Schroeter, die den Kessel kürzlich auf der Internationalen Messe für Sanitär, Heizung und Klima ISH in Frankfurt vorstellte: „Umweltaspekte spielen im Heizungsmarkt eine immer größere Rolle und dafür sind zunehmend innovative Produkte gefragt.“ Auch am Einsatz in Einfamilienhäusern wird gearbeitet.

Das Unternehmen beschäftigt sich zudem mit Nanotechnologie. Gemeinsam mit der Fachhochschule Kiel hat SCHEER eine Ausschreibung des Bundesforschungsministerium gewonnen und arbeitet an der Beschichtung von Komponenten, um die Materialeffizienz in der Heiztechnik zu erhöhen. „Auch hier wollen wir weit vorne mitspielen“, bekräftigt Nicole Schroeter mit Blick auf die technologische Zukunft.

Text von Angela Schmid

Pressebericht als PDF:

PDFWirtschaft zwischen Nord- und Ostsee Ausgabe Juni 2011

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