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Kiel - Feuer und Flamme für die Umwelt: So wirbt Scheer, Produzent von Heizsystemen in Wöhrden/Dithmarschen. Innovative und umweltgerechte Technik anzubieten ist das eine - sie für Kunden erkennbar als Marke zu präsentieren, das andere. Welche Rolle das Design dabei spielt, zeigt die Zusammenarbeit von Scheer mit der Muthesius-Kunsthochschule Kiel.

Wirtschaft und Wissenschaft, beides hat Nicole Schroeter, Geschäftsführerin von Scheer, längst im Unternehmen zusammengebracht. Studierende der Kieler Fachhochschule forschen und arbeiten dort, mit der Hochschule Westküste wurde eine Lambda-Sonde entwickelt, die die Leistung einer Öltherme optimiert. Aber Gerätedesign ist Neuland. Schroeter erhofft sich davon die Stärkung der Marktposition.

Da sind einerseits die Wünsche der Kunden. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen ein Heizungsbrenner im Keller verbannt werden konnte. "Viele Neubauten haben keinen Keller, so dass unsere Geräte im Flur oder in der Küche stehen", sagt Schroeter. Etwas Schick kann also nicht schaden.

Ein professioneller Industriedesigner wie Prof. Ulrich Hirsch von der Muthesius-Kunsthochschule sieht die Angelegenheit aus einem anderen Blickwinkel. Für ihn sind Form und Funktion untrennbar miteinander verbunden. Geräte von Scheer würden in technischer Hinsicht im bundesweiten Vergleich wegen ihrer innovativen Technik Maßstäbe setzen. "Doch diese Qualität ist von außen bislang nicht erkennbar gewesen", erklärt Hirsch.
Was die äußere Form zum Ausdruck bringen kann, belegen die Entwürfe, die Hirsch zusammen mit Studierenden erarbeitet hat. Wobei der Phantasie Grenzen gesetzt waren. Schroeter: "Bestimmte Punkte haben wir vorgegeben: Etwa, dass zwei Hände genügen müssen, um den rund 100 Kilogramm schweren Brenner zu montieren." Klare Rahmenbedingungen gab es ebenso zur Schall- und Wärmeisolierung, zur Dichtigkeit. Darüber hinaus werden einige Bauteile eingekauft und müssen in die Formgebung integriert werden.

Drei der Entwürfe für die Öltherme wurden bei einem Besuch von Wirtschaftsminister Dietrich Austermann bei Scheer in Wöhrden prämiert. Marc Berends (1.Platz) hat die Technik hinter einer Metalltür verbannt, in deren unterstem Bereich nur eine kleine Leuchte die Betriebsbereitschaft anzeigt. Der Clou ist die Gestaltung der Tür: diese hat eine Prägung, die sich als S-förmige Linie erstreckt. Und diese symbolische Flamme kann als Markenzeichen fungieren, das sich auf alle Produktelemente übertragen ließe. Daniel Widmer ging mit seinem Alu-Bügelrahmensystem noch einen Schritt weiter: Er sieht darin nicht nur die Elemente der Öltherme wie Brenner und Speicher integriert, sondern auch eine Mikrowelle - ganz nach der Erkenntnis: Raus aus dem Keller, rein in die Küche.

Und werden die Entwürfe oder Teile davon umgesetzt? "Noch fehlen Zeichnungen und Berechnungen", sagt Schroeter. Aber es werde an den Ideen gefeilt und Kostenvoranschläge eingeholt. Mit einem neuen Design werden die Produktionskosten steigen. "Mehr als zehn Prozent darf das nicht sein", so Schroeter. Wenn das umsetzbar ist, heißt es ab Frühjahr nicht nur "Feuer und Flamme für die Umwelt", sondern auch für die gute Form.

nordClick/Kieler Nachrichten vom 29.06.2007, von Annemarie Heckman

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